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Fazit Costa Rica

Wir waren rund drei Wochen in Costa Rica. Davon haben wir eine ganze Woche in einer Dschungelvilla verbracht und sind zwei Wochen gereist. Das Land hat uns nicht aus den Schuhen gehauen. Nach Mexiko und Guatemala kam uns Costa Rica sehr gesichtslos und eintönig vor. Uns fehlten die Kultur und die Farbenvielfalt. Das liegt aber eventuell auch daran, dass die Erwartungen zu hoch waren, da Costa Rica in der Schweiz ein renommiertes und hochgelobtes Reiseziel ist. Kurzum: es war nett, aber nicht herausragend.

Sicherheit
Costa Rica gilt – mit Ausnahme von San José – als sehr sicheres Reiseland. Dies liegt vor allem an der stabilen Demokratie sowie an relativ hohen Lebensstandard der Einwohner. Wir haben uns auch subjektiv sehr sicher gefühlt. Warnungen, man soll das Auto nicht unbewacht am Strand stehen lassen, haben wir ernst genommen. Wir sind auch in Costa Rica nie im Dunkeln gefahren. Es gibt auf den Hauptverbindungen unzählige Polizeikontrollen. Wir wurden diverse Male angehalten, mussten jedoch jeweils nur Fahrausweise zeigen. Korrupte Polizisten sind in Costa Rica anscheinend und gemäss Aussage von Einheimischen sehr selten.

Leute
94% der Bevölkerung sind Mestizen („Mischlinge“) und Weisse, nur ca. 1% sind Indigenos. Costa Rica hat somit den geringsten Anteil rein indigener Bevölkerung unter den mittelamerikanischen Staaten. In gewissen Teilen des Landes leben viele Amerikaner und auch Europäer. Man trifft hier auch wieder auf die sogenannten „gated Communities“, riesige eingezäunte Wohnsiedlungen, welche eher einem Gefängnis gleichen. Aber die Amis mögen es. Wir haben die Bevölkerung nicht als überaus freundlich erlebt. Im Vergleich mit Mexiko und Guatemala zum Teil schon fast unfreundlich. Man merkt – wie so oft in touristischen Hochburgen – dass man es nicht unbedingt nötig hat.

Landschaft/Sehenswürdigkeiten
Kultur gibt es in Costa Rica so gut wie keine, da es weder Mayastätten noch kaum indigene Bevölkerung gibt. Man versucht, vor allem den USA nachzueifern. Entsprechend bestehen die Städte zum Teil aus endloser Suburbia. Die Hauptattraktionen für den Tourismus sind die Vulkane und der Dschungel mit seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Insbesondere für Vogelfans bietet Costa Rica tolle Erlebnisse. Man kann Tukane und Papageien (rote Aras) aus nächster Nähe beobachten. Wir haben die leider kaum bzw. gar nicht vor die Linse gekriegt, aber immerhin gesehen.

Essen
Wo Kultur fehlt, fehlt meistens auch eine vielfältige Esskultur. Es gibt wenig, was die Costa Ricanische Küche prägt. Das Nationalgericht ist der Gallo Pinto, Reis mit Bohnen, welcher hauptsächlich zum Frühstück gegessen wird. Restaurants bieten wieder Küche aus aller Welt mit hoher Qualität. Wie immer gibt es eine grosse Auswahl an lokalen Bieren, welche auch sehr gut sind, während der Wein hauptsächlich aus Chile und Argentinien importiert wird. In Supermärkten ist das Angebot riesig, nach Guatemala überwältigend. In der Nähe von grösseren Städten gibt es wieder Walmart mit der ganzen amerikanischen Palette.

Autofahren
Die Costa Ricaner fahren deutlich besser Auto als ihre nördlichen Nachbarn. Sie sind zurückhaltender beim Überholen und auch die Autos sind besser im Schuss. Die Hauptverkehrsrouten sind relativ gut im Schuss, jedoch sind Nebenstrassen sehr oft nicht asphaltiert und unwegsam. 4x4 ist in Costa Rica ein Muss, insbesondere in der Regenzeit verwandeln sich diese Nebenstrassen oftmals in sumpfige und rutschige Pisten.

Preisniveau
Das Preisniveau ist sehr hoch. Ein Einkaufskorb in Costa Rica kostet etwa gleich viel wie in den USA. Auch das Essen in Restaurant ist für Zentralamerikanische Verhältnisse extrem teuer. Die Qualität ist aber auch wieder entsprechend höher, der Service ist amerikanisch effizient. Wir haben sowohl selber gekocht wie auch oft in Restaurants auswärts gegessen. Da wir in Costa Rica aufgrund der Regenzeit, der enormen Hitze und fehlender Campgrounds nie gecampt haben, haben wir in Hotels übernachtet. Da Tiefsaison war, konnten wir den Preis zum Teil aushandeln. Für eine Übernachtung in einem anständigen Hotel/Pension muss man während der Tiefsaison schon mit USD 50.—und mehr rechnen. Der Diesel ist teuer und kostet derzeit ca. CHF 1.35 pro Liter.

Umweltschutz/Müll
Costa Rica ist in Sachen Umweltschutz sicher das fortschrittlichste Land Lateinamerikas. Es liegt hier kaum Müll rum und somit kann sich das Auge erholen. Das Land gewinnt mehr als 90% seines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen und der Ökotourismus wird stark gefördert. Rund 27% der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Wir haben das in sehr geschätzt und hoffen, dass sich umliegende Länder bald ein Beispiel an Costa Rica nehmen.