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U.S.A.

Die USA sind riesig, wir haben in den insgesamt 4 ½ Monaten nur einen kleinen Teil davon gesehen. Wir haben die Ostküste und die Westküste mit Abstechern in den Osten bereist, die ganze grosse Mitte kennen wir nicht. Die Ostküste unterscheidet sich landschaftlich wie auch kulturell schon sehr markant von der Westküste und ist verhältnismässig europäisch geprägt. Der Teil (Washington D.C und Neuengland), den wir gesehen haben, hat uns sehr gut gefallen. Das Reisen in den USA ist easy und entspannt, alles ist „dubbelisicher“ angeschrieben, man befindet sich im Campinghimmel und das Wetter war auch mehrheitlich auf unserer Seite. Was will man also mehr?

Sicherheit
Wir haben uns in den USA stets sicher gefühlt. Es gab keine einzige Situation, in der wir uns unwohl gefühlt haben. In Grossstädten haben wir natürlich den gesunden Menschenverstand walten lassen und gewisse Gegenden gemieden. Zudem haben wir in Städten immer in Motels übernachtet, da Campingplätze sehr selten zentral gelegen sind. Wir sind nie nachts gefahren und waren immer vor Einbruch der Dunkelheit an unserem nächsten Ziel. Hierzu ist noch zu bemerken, dass wir sehr selten wild übernachtet haben. Zum einen hatten wir einfach keine Lust, viel Zeit in die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz zu investieren oder an einer lauten Strasse oder auf einem Walmart Parkplatz zu übernachten. Zum anderen verfügen wir weder über Toilette noch Dusche (nur eine einfache Campingdusche, mit der man mal ein zwei Tage überbrücken kann).

Leute
Die Amerikaner sind ein äusserst freundliches und zuvorkommendes Volk. Da können wir Schweizer uns definitiv noch ein Stück abschneiden. Überall wird man freundlich empfangen, die Leute haben immer ein Lachen im Gesicht und helfen gern, wann und wo sie können. Begegnungen entstanden – wie schon in Kanada – in erster Linie über Fritz. Die Leute interessierten sich vornehmlich fürs Auto und nur in zweiter Linie für uns. Für uns war und blieb es befremdlich, wenn Leute auf dem Campingplatz oder auf einem Parkplatz einfach auf unsere Site latschten oder gar beim Auto warteten und ohne „Hallo“ zu sagen, gleich Auskunft zum Auto oder zur Verschiffung etc. bekommen wollten. Und wenn sie ihre Auskunft bekommen haben, verschwanden sie genauso wie sie gekommen waren. Ohne „Hi“, ohne „Bye“, ohne „Thanks“. Wieso mit unnötigen Höflichkeitsfloskeln Zeit verlieren? An diese nicht vorhandene Gesprächskultur haben wir uns nicht gewöhnt bzw. uns sogar bis zum Schluss darüber geärgert.

Bemerkenswert erschreckend war für uns das Gruselkabinett an Leuten im Norden sowie auch ganz im Süden von Kalifornien. Zwischen San Francisco und Los Angeles war’s besser bzw. man nimmt es wohl nicht so war. Wir wissen nicht, wieso Kalifornien ein so grosser Anziehungspunkt für grauslige und ungepflegte Leute mit tiefstem Bildungsniveau ist. Ob es an der lockeren Gesetzgebung für gewisse Gräser liegt?

Anderseits waren wir schwerstens vom Service in den Restaurants beindruckt. Der ist einfach der Hammer! Man wird äusserst freundliche und speditiv (manchmal für unseren Gusto vielleicht etwas zu speditiv) bedient, der Kellner hat Witz und Schalk parat oder interessiert sich, von wo man kommt. Das Essen hatte mehrheitlich eine sehr hohe Qualität. Hier ist zu bemerken, dass in den USA das Trinkgeld nicht inbegriffen ist. Bei gutem Service wird ein Trinkgeld von 15%, bei sehr gutem Service 20% erwartet. Sprich der Gast ist dafür verantwortlich, dass der Kellner ein anständiges Salär erhält. Das hat natürlich zur Folge, dass der Service fast immer gut ist. Aber uns war’s relativ Wurst, weshalb er gut war. Hauptsache er war’s, was man sich als Schweizer ja nicht unbedingt gewöhnt ist. Man wird in einem Restaurant in den USA nie vergessen, es hat immer genügend freundliche Kellner und weitere Angestellte, die für Wasser oder Abräumen zuständig sind. Toll!

Landschaft/Sehenswürdigkeiten
Auch in den USA hat uns die Ostküste sehr gut gefallen. Einzige Enttäuschung an der Ostküste war für uns Boston. Dieser vielgelobte und angeblich so europäischen Stadt konnten wir nicht viel abgewinnen. Wir empfanden sie als sehr amerikanisch und aus touristischer Sicht langweilig. Vermutlich bietet sie eine hohe Lebensqualität, was einem als Tourist allerdings total egal ist.

Die Nationalparks im Westen mit Yellowstone und den Canyons weiter südlich sind umwerfend und atemberaubend. Auch uns Vielgereiste hauten sie noch und nochmals aus den Socken! Wir haben es sehr genossen, all die Nationalparks auch wirklich mit genügend Zeit zu besichtigen und zu bewandern und dabei aufgrund der Jahreszeit nicht mit Touristenmassen zu kämpfen. Die USA bietet eine Jahreskarte für alle Nationalparks für USD 80.—an, welche für die zwei Karteninhaber sowie zwei weitere Personen im gleichen Fahrzeug gilt. Diese Karte haben wir intensiv ausgenutzt und es hat sich allemal ausbezahlt, denn der Eintritt in einen Nationalpark kostet bis zu USD 25.

Die Westküste bietet wunderschöne Küstenlandschaften, welche in Oregon frei zugänglich sind. Dies erlaubt einem, die Strände uneingeschränkt zu geniessen. In Kalifornien sind die Küstenabschnitte zwar auch wunderschön, aber oftmals im Privatbesitz oder dann nur via State Park zugänglich. Diese sind dann natürlich immer kostenpflichtig. 

Essen
Wir haben auch in den USA sehr viel selber gekocht. Das Netz der Supermärkte wie Walmart oder Safeway ist riesig und das Produktesortiment riesig. So riesig, dass man zum Teil fast überfordert ist. Eingeschränkt wird man hauptsächlich durch das eigene Camping Equipment und nicht durchs Angebot. Wir haben Safeway in der Regel den Vorzug gegeben, da die Qualität nach unserer Meinung höher ist als bei Walmart. Dies schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, jedoch wollten wir bei der Qualität nicht sparen. Trotzdem ist es für uns immer noch unglaublich, dass Gemüse und andere Zutaten für ein gesundes Essen einkaufen in einem Supermarkt teurer ist, als wenn man sich in einem KFC oder McDonalds den Bauch vollschlägt. Wieso soll man also selber kochen und sich gesund ernähren? Wen wundert’s also, dass viele Amerikaner der sozial unteren Schichten so dick sind.

Das Essen in Restaurant haben wir als qualitativ sehr hochwertig empfunden und wir haben fantastisch und vielseitig gegessen. Insbesondere in den Städten ist die Restaurantvielfalt einfach grandios. An den Küsten, insbesondere in Neuengland ist der Seafood mehr als fantastisch. Wir haben dort die besten Meeresfrüchte unseres Lebens gegessen, und das obwohl wir von Italien doch schon sehr verwöhnt sind. Selbstverständlich hat das auch hier seinen Preis, jedoch ist uns Essen wichtig (haha, what else is new) und es war es uns wert. 

Autofahren
Autofahren ist in den USA definitiv entspannter als in Kanada. Allerdings sind auch hier immer alle im Stress und müssen überholen, wenn man sich an die Geschwindigkeitslimiten hält. Dies auch in den Nationalparks. Die Truckfahrer haben wir hier als rücksichtsvoller empfunden, es wird nicht ganz so nah aufgefahren. Allerdings sind sie für unseren Gusto auch hier zu schnell unterwegs und kennen vermutlich das Gesetz der Schwerkraft nicht. In Grossstädten wie Los Angeles und New York sind die Autofahrer extrem aggressiv und zeigen wenig Verständnis, wenn ein Tourist mit einem ausländischen Nummernschild etwas sucht. Da wird die Hupe noch viel schneller gebraucht als in Italien.

Diesel war übrigens völlig unproblematisch erhältlich, obwohl hier praktisch nur Benziner gefahren werden. In den USA ist nur Ultralow Sulphur Diesel erhältlich (von Gesetzes wegen), weshalb wir zur Schmierung immer wieder mal einen guten Dieselcleaner in den Tank gemischt haben.

Preisniveau
Das Preisniveau in den USA ist tiefer als in Kanada und in der Schweiz (mit Ausnahme von Grossstädten wie New York und Los Angeles), aber auch nicht günstig. Die Ostküste ist teurer als die Westküste. In Supermärkten einkaufen ist nicht billig, jedoch erhält man hier Milchprodukte deutlich günstiger als in Kanada. Weine aus Kalifornien sind teurer als importierte Weine aus Europa. Für ein Essen in einem guten Restaurant bezahlt man deutlich weniger als in der Schweiz, insbesondere Fleisch und Fisch sind deutlich billiger. Dafür bezahlt man wiederum horrende Trinkgelder sowie Steuern kommen dazu, so dass die Endrechnung dann auch kein Pappenstiel mehr ist. 

Umweltschutz/Müll
Umweltschutz wird in gewissen Staaten höher geschrieben als in anderen. Auf vielen Campingplätzen wird der Müll getrennt, sprich für Glas oder Plastik sind getrennte Mülleimer vorhanden. Wenn man aber seine Batterien entsorgen will, wird man mit grossen Augen angeschaut. In vielen Supermärkten ist eine Entsorgung der Batterien nicht möglich. Auf unsere Fragen, wo sie denn ihre Batterien entsorgen würden, bekamen wir zur Antwort: in the garbage, where else? Tja..Grundsätzlich haben wir die USA als sauber empfunden, es liegt wenig Müll rum.