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Peloponnes: immer noch Corona, alte Steine und griechischer Wein

12 Monate später und Corona bestimmt im Jahr 2021 immer noch unser (Reise-)leben. Delta und Omikron sind die Buchstaben, welche uns inspirieren und somit fällt die Wahl naheliegend auf Griechenland. Nein, noch ist Corona glücklicherweise nicht unser einziger Wegweiser, Griechenland stand seit unserer Balkan Reise ganz oben auf der Prioritätenliste. Da wir volle 3 Wochen zur Verfügung hatten, lohnte sich somit auch die Fahrt nach Ancona und die 24stündige Fährfahrt von Ancona nach Patras. Griechenland ist jedoch gross und bedingt eine Eingrenzung des Reiseziels. Bei uns Schweizern sind in erster Line die vielen Inseln Reiseziel während der Peloponnes - abgesehen von ein paar wenigen Hotspots, die sich im Tagesauflugradius von Kreuzfahrthäfen befinden - (noch) herrlich untouristisch ist. Also genau richtig für uns und in Pandemiezeiten eine gute Wahl!

Anfang September nahmen wir mit Fritz den Weg nach Ancona unter die Räder. Nach einem Zwischenstopp am schönen Gardasee ging es am folgenden Tag auf die Fähre. Die Zeus Palace lief nach chaotischem Verladeprozedere (wieso hat man jedes Mal das Gefühl, die Einschiffungscrew ist das erste Mal im praktischen Einsatz?) wie üblich mit Verspätung aus dem Hafen und erwies sich sehr bald als schwimmendes Klo. Nach unzähligen Fährfahrten anlässlich unserer Landy Reisen war dies wohl die schlimmste Erfahrung bezüglich Hygiene auf dem Schiff allgemein und auch in der Kabine, Essensqualität und Unfreundlichkeit der Crew.

Einmal in Patras angekommen und den Kühlschrank gefüllt, empfing uns jedoch Griechenland mit all seiner Schönheit und Gastfreundschaft. Der Peloponnes mit einer Fläche von 21’549km2 bietet eine unglaubliche Vielfältigkeit von wunderschönen Stränden, alter Kultur und einsamen und unberührten Landschaften.

Wir hatten dank Corona die Gelegenheit, touristische Höhepunkte wie Olympia, Mystras oder auch Epidauros fast allein zu besichtigen. An jeder Ecke auf der gesamten Halbinsel gibt es Zeitzeugen der unglaublichen Kultur und Geschichte Griechenlands.

Besonders gefallen hat uns die Mani im Süden des Peloponnes. Die karge und gebirgige Landschaft des «Mittelfingers» ist sehr wenig bevölkert und bietet wunderschöne Ausblicke in eine atemberaubende Kulisse. Hier kam auch endlich Fritz ein bisschen auf seine Kosten, befinden sich doch in diesem Teil ein paar der wenigen Offroad Möglichkeiten. Auch bot sich hier die seltene Gelegenheit, ein wildes Plätzchen für die Übernachtung zu finden. Wild campen ist in ganz Griechenland und insbesondere am Meer verboten. In diesem unberührten Landstrich kann man es aber wagen und wir wurden mit atemberaubenden Sonnenuntergängen belohnt. Eine willkommene Abwechslung zu den Campingplätzen am Meer, welche wie so oft in fester Hand von WoMo Fahrern unserer teutonischen Nachbarn waren.

Würdiger Abschluss bildete dann noch ein Besuch bei unseren Freunden Yolanda, Laura & Kosta, die am Argolischen Golf das Haus eines Bekannten für 2 Wochen bewohnen durften. Das Haus steht am Hang und bietet einen 180° Ausblick auf das Meer. Einzig der Standplatz für Fritz war etwas beengend.

Von da ging es zurück nach Patras, wo uns die schwimmende Kloake Zeus Palace wieder heil nach Ancona zurückschipperte. Mit einem Monsterstau in Italien und einer damit verbundenen 12stündigen Fahrt zurück in unsere Heimat schlossen wir diese wunderschöne Reise ab.

Der Peloponnes hat uns beindruckt. Die Halbinsel ist im Gegensatz zu den vielen kleinen Inseln sehr ursprünglich und unverbraucht. Die grosse Mehrheit der WoMo Fahrer tummeln sich am Meer und verbringen da wochenweise auf dem gleichen Campingplatz. Für uns unverständlich, der Peloponnes und seine Menschen bieten so viel mehr. Aus einer abwechslungsreichen Mischung aus Kultur, unglaublich gastfreundlichen Menschen, Strandurlaub, Bergwanderungen und vielem mehr kann man sich rauspicken, auf was man gerade Lust hat. Die griechische Küche bietet mittlerweile mehr als Gyros und Souvlaki und gute Restaurants sind vielzählig vorhanden. Nur der griechische Wein hat noch Verbesserungspotential. Aber auch der wird mit jedem Schluck besser.

Teil 1

Teil 2