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Fazit Guatemala

Wir waren nur etwas mehr als zwei Wochen in Guatemala. Dabei haben wir wohl die Hauptsehenswürdigkeiten gesehen. Man könnte noch viel mehr Zeit in diesem Land verbringen und dabei unzählige Bergdörfer und Dschungellandschaften entdecken. Aufgrund der drängenden Zeit haben wir uns auf das Wichtigste beschränkt und was wir gesehen haben, hat uns sehr gut gefallen.

Sicherheit
Guatemala hat eine sehr hohe Kriminalitätsrate und gilt als alles andere als sicher. Ein Blick auf die EDA Reisehinweise kann einem schon davon abhalten, dieses Land zu bereisen. Die Waffenpräsenz im Land selber ist enorm. Alles wird mit Feuerwaffen bewacht, sogar im Coca Cola Laster fährt ein bewaffneter Wachmann mit. Diese ständige Präsenz von Waffen erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl sicher nicht. Nichtsdestotrotz fühlten wir uns eigentlich sehr wohl und erlebten keine kritische Situation. Dabei haben wir wie immer unsere Grundsätze von nie nachts fahren und sichere Übernachtungsplätze aussuchen angewendet. Die Touristenpolizei versicherte uns auch, dass es derzeit im Land sehr ruhig sei und wenige Überfälle gemeldet werden. Gewisse Teile von Guatemala City sollte man ganz sicher meiden, bei Wanderungen sollte man sich vorher bei der Touristenpolizei über die Sicherheit der Strecke informieren und Vulkane sollte man nur mit einem Guide besteigen. Befolgt man diese Ratschläge, wird man Guatemala mit grösster Wahrscheinlichkeit unbeschadet überstehen und nur gute Erinnerungen nach Hause bringen.

Leute
41% der guatemaltekischen Bevölkerung ist indigen, wovon wiederum die allermeisten Mayas sind. Sie leben mehrheitlich in Bergdörfern in sehr einfachen Verhältnissen. Ein Haus besteht meist aus einem Raum, wo die ganze Familie drin lebt. Geheizt wird mit Holz, Strom ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Die Frauen kleiden sich immer noch sehr traditionell in ihren farbigen Röcken, genannt „Corte“. Viele Mayas sprechen immer noch eine der Maya Sprachen als Erstsprache, während Spanisch für viele wenn überhaupt nur eine Zweitsprache ist. In Bergdörfern sprechen sehr viele überhaupt kein Spanisch. Der Rest der Bevölkerung sind sogenannte „Ladinos“, Abkömmlinge von Mayas und europäischen Siedlern (mehrheitlich Spanier). Sie leben hauptsächlich in und um die beiden grössten Städte Guatemala City und Quetzaltenango.

Wir haben die Menschen als extrem scheu und zurückhaltend, aber freundlich und hilfsbereit empfunden. Die Scheu geht so weit, dass sie sich kaum getrauen, zu winken. Wenn man aber selber den ersten Schritt tut, dann freuen sie sich und winken zurück. Richtige Konversationen sind schwierig, da der Graben zu gross scheint und auch Spanisch nicht immer weiterhilft.

Landschaft/Sehenswürdigkeiten
Guatemala ist vielfältig und bietet nebst Hochland und Dschungel auch Küstenabschnitte mit Stränden, sowohl auf der Karibik- wie auf der Pazifikseite. Tikal ist sicher DER Touristenhotspot und mitunter eine der schönsten Mayastätten von ganz Zentralamerika. Antigua ist als hübsche Kolonialstadt ein weiterer Hauptanziehungspunkt und idealer Ort, um einen Spanischkurs zu belegen. Der Lago Atitlan ist wunderschön und erinnert landschaftlich ein wenig an den Lago Maggiore im Tessin. Auch die Temperaturen sind dort aufgrund der höheren Lage sehr erträglich und bieten eine angenehme Verschnaufpause von der Hitze und Feuchtigkeit.

Essen
Die Guatemalteken essen genauso gern wie ihre Nachbarn. Auch hier sind Maistortillas & Co. unumgänglich. Uns sind keine herausragenden Speisen in diesem Land in Erinnerung geblieben. In Antigua kann man hervorragend essen, allerdings handelt es sich dabei um internationale Restaurants. Den schönsten McDonalds der Welt findet man wohl in Antigua. Wir haben teilweise selber gekocht, uns aber mehrheitlich in Restaurants verpflegt. Einkaufen kann man in kleinen Tiendas, in der Nähe von grösseren Städten gibt’s auch Supermärkte. Das Angebot an Fleisch ist teilweise sehr eingeschränkt und gute Qualität bekommt man kaum.

Autofahren
Die Strassen in Guatemala sind teilweise sehr gut und teilweise grottenschlecht. Viele Nebenstrassen sind nicht geteert und auch extrem steil. Ohne 4x4 sind diese kaum zu bewältigen. Insbesondere die Strecke nach Semuc Champey von Norden kommend muss wohlgeplant sein. Die Guatemalteken fahren entweder halsbrecherisch schnell oder langsam wie eine Schnecke. Ein Zwischendurch gibt es kaum. Überholt wird auch hier immer und überall. Man muss also Augen hinten und vorne haben und für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken.

Preisniveau
Das Preisniveau ist nach Belize extrem tief. Ein Einkaufskorb in Guatemala kostet etwa halb so viel wie in Belize. Auch das Essen in Restaurant ist für unsere Verhältnisse extrem günstig und deshalb lohnt es sich kaum, selbst zu kochen. Antigua ist mit Abstand die Preishochburg von Guatemala, hier kann auch ein Hotelzimmer über USD 100 pro Nacht kosten. Diesel und Benzin sind etwas teurer als in Mexiko.

Umweltschutz/Müll
Umweltschutz ist in Guatemala wie in den meisten Zentralamerikanischen Ländern kaum ein Thema. Müll liegt überall rum, Abwasser fliesst zum Teil direkt in die Flüsse und Seen. Und im gleichen Fluss oder See waschen die Leute ihre Kleider und sich selber. Auch Abholzung ist in Guatemala ein grosses Thema. Ein riesiger Teil des Regenwaldes wurde leider zu Gunsten der Landwirtschaft und Industrie bereits abgeholzt. Geschützte Gebiete werden oft von der lokalen Bevölkerung oftmals ignoriert. Ein Grossteil der guatemaltekischen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze und Umweltschutz ist leider ein Luxusproblem.