September/Oktober 13: San Francisco bis Los Angeles
In San Francisco haben wir mit Michi’s Eltern zwei wunderschöne Wochen verbracht. Wir wohnten in einer super schicken Wohnung im Noe Valley. Dieser Stadtteil ist nahe an Downtown gelegen und mit Tram und U-Bahn sehr leicht zu erreichen. So unternahmen wir fast jeden Tag Ausflüge in der Stadt und die nähere Umgebung. Wer San Francisco kennt, weiss, dass die Stadt eine super Lebensqualität bietet und auch aus touristischer Sicht mit vielen Highlights aufwartet.. Fisherman’s Wharf, Pier 39, Union Square, Lombard Street, Sausalito usw. Es wurde uns nicht langweilig, wir haben hervorragend gegessen und getrunken (der Burger für Elsbeth als täglicher Fixpunkt), Michi und Brian haben ein Football Spiel der 49ers besucht, Elsbeth und Michi haben Ruth (eine Cousine von Elsbeth) in Los Altos besucht, Simone und Elsbeth haben die Touribus Tour unternommen (Michi konnte für einmal kneifen) und das alles immer bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlos blauem Himmel. Einzig die gebuchte Alcatraz Tour fiel wegen des Shutdowns ins Wasser.
Fritz derweil hat sich auf dem Parkplatz ausgeruht und war dann voller Tatendrang, wieder auf Tour zu gehen. Er ist jetzt sogar als Mad Max Fahrzeug in ganz Noe Valley bekannt :-) So hiess es dann nach zwei Wochen wieder Abschied zu nehmen, und während Elsbeth und Brian den Flug Richtung Schweiz und Wintereinbruch in Angriff nahmen, haben wir uns weiter südwärts bewegt. Vielen Dank für alles Elsbeth und Brian, es war schön mit Euch!
Für die rund 650 Km von San Francisco bis Los Angeles hatten wir genau vier Tage zur Verfügung, da am 15. Oktober Yolanda in LA erwartet wurde. So fuhren wir auf direktem Weg in die bekannte Monterey Bay, wo wir auf einem wunderschönen Campground mit Meersicht unsere erste Campingnacht nach zwei Wochen verbrachten. Michi hatte das Feuermachen nicht verlernt und bei doch kühleren Temperaturen am Abend waren wir sehr froh drum.
Von Monterey Bay ging‘s nach Carmel, welches Simone bereits vor 10 Jahren mit Yolanda besucht hatte. Es hat sich in der Zwischenzeit nicht viel verändert und auch Michi war nicht enttäuscht von dem idyllischen Städtchen am Meer. Carmel ist mondän, an der Hauptstrasse reihen sich Läden von schicken und teuren Labels aneinander und der Strand ist traumhaft und weiss. Clint Eastwood, der hier wohnt und mal Bürgermeister war, haben wir allerdings nicht getroffen. Wir verbrachten den Nachmittag mit Bestaunen von Villen, am Strand spazieren und liegen und beendeten ihn mit einem Seafood Znacht.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter südwärts durch den Big Sur. Es handelt sich dabei um einen ca. 160 Km langen Küstenabschnitt von rauer Schönheit ohne Zivilisation. Leider war es Wochenende und die Campgrounds somit übervoll. Dazu kam, dass sämtliche USFS (US Forest Service) Campingplätze wegen des Shutdowns immer noch geschlossen waren. In der Nähe des Hearst Castles fanden wir dann doch noch Unterschlupf und genossen einen Lesenachmittag an der Sonne. Einmal mehr verzichteten wir auf eine Besichtigung des Schlosses, was unsere amerikanischen Freunde mit einem entsetzten Kopfschütteln quittierten. Wir sind der Meinung, dass die Amerikaner uns Europäern in Sachen Schlösser nichts vormachen können.
Der darauffolgende Tag brachte uns nach Santa Barbara, wo wir entlang der Hauptstrasse flanierten und uns mit neuen Jeans eindeckten. Die Stadt ist schon sehr mexikanisch geprägt und voller Teenager, die hier ihren Sprachaufenthalt verbringen. Die Preise sind schockierend hoch, auch die Campgrounds ausserhalb der Stadt sind hier so teuer wie vermutlich in Mexico ein Hotelzimmer. Von Santa Barbara fuhren wir den Highway 1 nach Los Angeles, wo wir am 14. Oktober wiederum eine Wohnung in Venice Beach gemietet hatten. Die Aufregung war gross, unsere Freunde Luis und Ron, die hier in Santa Monica leben, endlich wiederzusehen. Und am 15. Oktober kam dann auch Yolanda dazu und vervollständigte unsere Truppe. Wir erlebten zusammen tolle faule Tage am Strand, schwatzten und lachten den ganzen Tag ohne Unterlass, Luis brachte uns zu den hippsten und coolsten Restaurants und Bars von LA und wir tranken literweise und ausschliesslich Mineralwasser. Was haben wir gelernt?
39 werden tut (noch) nicht weh. Michi hat seinen Geburtstag schadlos, aber nicht fleischlos überstanden.
Auf ein gutes Sushi wartet man mindestens 1 ½ Stunden und dann hat man sich peinlichst genau an die Instruktionen des Chefs zu halten. Aber es ist eine Offenbarung!
Die Sonntagsbrunchs à discretion bestehen im Wesentlichen aus Mimosas und Bloody Marys.
In Venice Beach ist die Zeit stehengeblieben, Schwaden von Grasdüften steigen einem in die Nase, aber es ist einfach cool!
Das easy Autofahren in Kalifornien gehört der Vergangenheit an, sich an die Verkehrsregeln zu halten wird überbewertet. Für einen Fahrausweis muss man nur 16 Jahre alt sein und seinen Namen tanzen können. Das erklärt einiges.
Die ganz teuren Restaurants finden wir auch ohne Luis. Simone steuert diese in der Zwischenzeit mit traumwandlerischer Sicherheit an. So geschehen in Malibu.
Um ein Laker Girl zu werden muss man mindestens 170cm hoch sein, die Zähne gebleached und ein all american Girl Gesicht haben, aber höchstens 50 kg wiegen (inkl. 4kg Silikon)!
Erwin ist nicht nur ein Grossvater, sondern auch eine supergeile Rooftopbar und Werner liebt Simone.
Möwen sind doof!!!
Ihr seht, wir haben einiges dazugelernt in diesen 12 Tagen und machen uns geläutert wieder auf den Weg. Yolanda zieht es leider gezwungenermassen wieder heimwärts, während wir uns Richtung Death Valley, Grand Canyon und Las Vegas bewegen. Yolanda, Ron & Luis, wir haben’s genossen, es war wie immer superschön mit Euch!