Grenzübergang USA-Mexiko
Ort
Tecate
Wann
Dezember 2013
Dauer
ca. 1 ½ h
Ablauf
Von San Diego kommend hat man mehrere Möglichkeiten, die Grenze nach Mexiko zu überqueren. Der grösste und vermutlich auch hektischste Grenzübergang liegt bei San Ysidro/Tijuana. Wir haben uns im letzten Moment dafür entschieden, bei Tecate etwas östlicher über die Grenze zu gehen. So starteten wir an einem Samstagmorgen um 7 Uhr auf dem KOA Chula Vista (südlich von San Diego) und fuhren – nach einem ausgiebigen und fettigen Frühstück in einem Dennys - ca. 1 Stunde über Land nach Tecate. Dort ankommend reihten wir uns in die Autoschlange ein, welche zum Glück an diesem Samstag nicht allzu lange war. Auf der amerikanischen Seite standen ein paar offiziell aussehende Officer rum. Wir drückten Ihnen unsere I-94 Formulare in die Hand mit der Bitte, diese entsprechend zu verarbeiten. Ob dies auch wirklich jemals gemacht wurde, sehen wir dann, wenn wir wieder einmal in die USA einreisen wollen. Es ist aber die einzige Möglichkeit, die „Emigration“ zu erledigen, da es keinen offiziellen USA Grenzposten gibt. Von anderen Grenzübergängen hört man dasselbe. Die Amerikaner haben eine panische Angst, dass man illegal in ihrem Land zu verbleiben gedenkt. Jedoch interessieren sie sich nicht einen Deut dafür, ob man das Land auch wirklich wieder verlässt. Auch an der kanadischen Grenze wurden wir nur mit grossem Augen angeschaut, als wir unsere I-94 Formulare abgeben wollten. Bezüglich Ausfuhr des Fahrzeugs besteht ebenfalls kein Prozess. Ein Auto darf ja für max. 1 Jahr in die USA eingeführt werden. Wenn man jedoch die USA auf dem Landweg verlässt (also nicht wieder zurückverschifft) kann man diese Ausfuhr nirgends dokumentieren lassen.
Anschliessend fährt man durch ein Eisentor und ein mexikanischer Grenzbeamter entscheidet, ob das Auto durchsucht wird oder nicht. Wir hatten Glück. Es fand keine Durchsuchung statt. Wär aber auch kein Problem gewesen, da wir unseren Kühlschrank vorher entsprechend geleert haben. Nun waren wir also bereits in Mexiko, aber zuerst hiess es jetzt, unsere Papiere in Ordnung zu bringen. Und das geht so:
Zuerst kümmert man sich ums Touristenvisum. Dafür geht mussten wir ins „oficina de migracion“ und konnten Fritz am Strassenrand einem netten älteren Herrn zu Beobachtung übergeben. Im Touristenbüro schickte uns der Beamte gleich weiter zum Banjercito (Bank an der Grenze), wo wir die Gebühr von USD 25.—pro Person bezahlen mussten. Danach ging's mit den Belegen zurück zum Beamten, wo wir eine Touristenkarte ausfüllten. Simone tat dies zweimal, da sie ahnungslos einen blauen Filzschreiber verwendete. Der Beamte belehrte uns freundlich, dass dies ein Nogo in Mexiko sei! Nur blauer oder schwarzer Kugelschreiber auf offiziellen Papieren, por favor!! Anschliessend erhielten wir unseren Stempel für unser 6monatiges Touristenvisum in den Pass. Wichtig ist hier, dass beim Datum ein „E“ für „Entrada“ steht. Soviel zu uns, anschliessend kam Fritz an die Reihe.
Der Beamte schickte uns wieder zum Banjercito, welches die „Importacion Temporal“ für Fahrzeuge regelt. Diese muss man nur machen, wenn man das Festland Mexiko bereisen will. Für die Baja California alleine ist die Einfuhr nicht nötig. Zudem könnte man sie auch erst in La Paz, im Hafen für die Fährüberfahrt aufs Festland, machen. Wir wollten es aber gleich erledigt haben. Bei der Importacion Temporal wird unterschieden, ob es sich um ein Wohnmobil (casa rodante) oder um einen PKW handelt. Ein Wohnmobil kann man in Mexiko gegen eine Gebühr von USD 50.-- für 10 Jahre ohne Hinterlegung einer Kaution einführen (eine Regelung, um es all den Snowbirds, die mit ihren Motorhomes den Winter in Mexiko verbringen, zu erleichtern). Ein normaler PKW dahingegen kann nur für 6 Monate gegen ebenfalls eine Gebühr von USD 50.— SOWIE unter Hinterlegung einer Kaution von mehreren hundert Dollar eingeführt werden. Da unser Fritz gemäss Fahrzeugausweis ja ein Wohnwagen ist, bestanden wir natürlich darauf, die Einfuhr für ein „casa rodante“ zu machen. Der Beamte am Banjercito schickte uns aber zuerst mal los, um Kopien von unseren Pässen und unserem Touristenvisum sowie vom Fahrzeugausweis zu machen. Vorab gemachte Kopien nützen nicht viel, da ja das Touristenvisum und der Stempel noch fehlen. In einer Apotheke (klar, wo denn sonst?) unweit des Grenzposten konnten wir das gegen eine Gebühr von USD 1.—erledigen. Nach Rückkehr zum Banjercito wollte der Beamte unseren Fritz begutachten. Wir sind uns nicht sicher, ob er dies tat, weil er die Marke Land Rover nicht kannte, oder ob er sicherstellen wollte, dass es sich um ein Wohnmobil handelt. Nun denn, der Beamte fand den Fritz auch cool (wie könnte er auch nicht!), Fritz wurde als Wohnmobil akzeptiert, wir bezahlten die Einfuhrgebühr von USD 50.—und erhielten anschliessend den Sticker für Fritz und die Einfuhrpapiere. Der Sticker ist eine Vignette, welche man auf die Windschutzscheibe kleben muss.
Das Ganze ging sehr entspannt über die Bühne. Der einzige Stressfaktor während der ganzen Zeit war der Presslufthammer der Baustelle gleich neben dem Banjercito.