Versicherungen
Der ganze Versicherungsdschungel ist sicher das, was einem in den Vorbereitungen am meisten Bauchweh bereitet. Muss man doch jede Eventualität irgendwie versuchen zu erfassen. Hier ein Versuch einer kurzen Zusammenfassung:
Krankenkasse
Da wir in der Schweiz angemeldet bleiben, behalten wir unsere Krankenkassen. Würde man sich abmelden, müsste man eine Auslandkrankenkasse suchen, da die Schweizer Krankenkassen grundsätzlich nur Personen mit Wohnsitz in der Schweiz versichern.
Wir sind bei CSS optimal abgedeckt und sowohl Heilungskosten wie auch Rücktransporte sind vollständig abgedeckt. Dies sollte man unbedingt mit seiner Krankenkasse prüfen. Denn wenn man in USA oder Kanada ins Spital muss, kann dies schnell sehr teuer werden. Und die Differenz der Kosten zwischen USA und Heimatkanton (Durchschnitt) ist dann evtl. nicht gedeckt. Das kann ein unschönes Erwachen aus der Narkose geben. Allfällige Lücken können evtl. mittels TCS Ausland Etischutzbrief gedeckt werden.
Unfallversicherung
Unfallversichert ist man normalerweise über seinen Arbeitgeber. Da wir ja beide unseren Jobs kündigen, müssen wir diese in die Krankenkasse miteinschliessen. Dies geht in der Regel unkompliziert, man darf es einfach nicht vergessen.
AHV/BVG/Erwerbsausfall
AHV kann man bis 5 Jahre nachbezahlen. Der Minimalbetrag berechnet sich aufgrund des Einkommens und Vermögens. Die Pensionskasse werden wir uns auf ein Freizügigkeitskonto ausbezahlen lassen. Leider ist damit aber ein allfälliger Erwerbsausfall infolge Unfall, Krankheit und Invalidität nicht gedeckt. Dies ist ein grosses Risiko.
Um das kurzfristige Risiko zu überbrücken kann man den Abschluss einer Krankentaggeldversicherung prüfen. Diese versichern aber in der Regel nur den Lohnausfall bzw. den damit verbundenen Schaden für 730 Tage. Und wenn man reist, hat man in der Regel keinen Lohn. Somit nützt einem diese Versicherung nichts, man bezahlt nur Prämie.
Das langfristige Risiko der Invalidität ist aber auch das grössere. Von der IV alleine will und kann man nicht leben (ca. CHF 2‘000 pro Monat). Hier gibt es die Möglichkeit, eine Erwerbsausfallversicherung abzuschliessen. Derzeit sind wir noch dran, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.
Arbeitslosenversicherung ALV
Die ALV funktioniert wie eine Versicherung und man hat nur Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn man vorher 12 Monate lückenlos einbezahlt hat. Somit fällt diese für uns weg. Es ist eine Tatsache, dass man direkt zum Sozialfall würde, auch wenn man über 15 Jahre lückenlos einbezahlt hat, nie Ansprüche geltend gemacht hat und dann mehr als 12 Monate nicht gearbeitet bzw. keine Beiträge bezahlt hat. Leider gibt es keine Möglichkeit, Beträge freiwillig einzubezahlen.
Autohaftpflicht
Die Schweizer Autohaftpflichtversicherung deckt nur die Länder der grünen Karte ab, somit Europa und assoziierte Gebiete. In der Schweiz gibt es keine Autoversicherung, welche Länder in Nord- und Südamerika abdeckt. In Deutschland gibt es ein paar wenige Anbieter dafür. Wir werden unsere Autohaftpflicht für USA und Kanada vermutlich mit Tourinsure abschliessen. Diese sind darauf spezialisiert, Reisefahrzeuge von Reisenden zu versicher.
Wie oben schon erwähnt, müssen wir aber über USA einreisen, da unser Landy kein Camper ist. Bei Ersteinreise USA ist dann aber Kanada wohl mitversichert. In den Mittel-und Südamerikanischen Ländern kann die Autohaftpflicht unkompliziert an der Grenze oder im Land selbst abschliessen.
Die Haftpflichtversicherung in der Schweiz muss man behalten, da man sonst das Fahrzeug nicht eingetragen lassen kann. Es gibt viele Reisende, die ihre Fahrzeuge in den Heimatländern abmelden und dann mit gefälschten Nummernschildern rumfahren. Da aber ein Fahrzeug immer irgendwo rechtmässig immatrikuliert sein muss, werden wir dies nicht tun. Und somit werden wir mit unseren Originalnummerschildern ZH 73084 durch den ganzen amerikanischen Kontinent düsen. Auch die Strassenverkehrsabgabe in der Schweiz muss man leider bezahlen, obwohl man die Strassen nicht benützt.
Wir haben für unsere Reise die folgenden KFZ Versicherungen abgeschlossen. Diese Angaben sind ohne Gewähr und die Kosten sind natürlich vorbehaltlich Preisänderungen und variabel, je nach Fahrzeugtyp, Alter usw.
USA/Kanada
Tourinsure GmbH
Frau Heidemarie Munsky
Herrengraben 5 D-20459 Hamburg
Telefon + 49 (0) 40 25 17 21 50 Telefax + 49 (0) 40 25 17 21 21
Service@TourInsure.de
Sehr unkomplizierte und effiziente Abwicklung. Mit dieser Versicherung MUSS die Reise in USA beginnen, Kanada ist aber nachher mitversichert. Frau Munsky ist sehr nett und antwortet sehr zuverlässig auf Fragen über Email. Kosten für 12 Monate: USD 1‘224.--. Bei vorzeitiger Kündigung wird der pro rata Betrag zurückerstattet.
Mexiko
Lewis and Lewis Insurance Agency, Inc.
2950 31st. Street, Suite 140
Santa Monica, CA 90405-3093
www.mexicanautoinsurance.com
info@mexicanautoinsurance.com
Unkomplizierte speditive Abwicklung online. Wir haben zuerst nur für 3 Monate abgeschlossen. Als wir verlängerten, hat man uns von selbst die Verlängerung auf 6 Monate zum günstigeren Preis angeboten. Kosten für 6 Monate: USD 183.—
Zentralamerika
Da wo gesetzlich vorgeschrieben (Belize, Honduras und Nicaragua), haben wir die Versicherungen an den Grenzen abgeschlossen. In den anderen Ländern (Guatemala, El Salvador) sind wir ohne Versicherung gefahren
Südamerika
Für Kolumbien haben wir die Versicherung (SOAT) anlässlich der Auslösung des Fahrzeugs aus dem Hafen abgeschlossen. Für alle restlichen Länder haben wir eine Jahrespolice bei folgender Gesellschaft:
Assurantiekantoor Alessie
Mrs. Maria M. Alessie
Eliotplaats 174
3068 VL Rotterdam, The Netherlands
alessie@alessie.com
Tel. +31-10-4555946
Fax +31-10-4555948
Abwicklung über Email und etwas langatmig. Viele Papiere müssen eingereicht werden, um eine Versicherung zu bekommen. Kosten für 12 Monate: USD 876.--
Hausratversicherung/Privathaftpflicht
Wir werden unsere Möbel teilweise verkaufen und teilweise in einem Hobbyraum einstellen. Somit werden wir die Hausratversicherung auf ein Minimum setzen. Jedoch sollte man dabei beachten, dass auch die mitgeführten Utensilien wie Fotoausrüstung usw. bei Diebstahl durch die Hausratversicherung gedeckt wären. Somit muss man hier einen guten Mittelweg finden.
Die Privathaftpflicht belassen wir wie sie ist, da gerade in USA dies bestimmt nicht schaden kann.